Zeit für Trauer, nicht für Hass

Zu dem beklagenswerten Todesfall in Köthen und dessen umgehender rechtsextremen  Instrumentalisierung durch einen Trauermarsch erklären die Landesvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt:

Dazu Susan Sziborra-Seidlitz, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt: „Wir wissen noch nicht viel zu den Ereignissen in Köthen. Es gab eine Auseinandersetzung und ein Mensch ist gestorben. Das ist traurig und den Schock des ersten Anscheins müssen die Menschen vor Ort erst einmal verkraften. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen, die nun mit dem Verlust eines geliebten Menschen leben müssen.

Wir sind froh, dass die Köthener Stadtgesellschaft mit den Andachten in der Jakobskirche einen Raum für Gespräche und Trauer hat. Diese Andachten, die nun vorerst jeden Tag um 17:00 Uhr stattfinden werden, sind ein angemessener Umgang.“

 

Zur vorschnellen Festlegung auf vermeintliche Schuldige und Ursachen erklärt Britta-Heide Garben, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt:

„Es ist Aufgabe unseres souveränen Rechtsstaates, aufzuklären und transparent öffentlich zu machen, was in Köthen geschehen ist. Wir haben Vertrauen, dass das gelingt.

Unanständig ist, diesen Todesfall für Hass und Hetze zu missbrauchen und die nachvollziehbare Bestürzung und Trauer der Köthener mit voreiligen Schuldzuweisungen in Wut zu verwandeln versuchen. Wenn ein Mensch so zu Tode kommt, ist es die Zeit für Gedenken, für ein Zusammenrücken in der Gesellschaft, für Frieden und Verständigung. Es ist keine Zeit für das Schüren von Hass. Der Köthener Oberbürgermeister Bernd Hauschild hatte und hat daher Recht, wenn er die Köthener bittet, ihre Trauer und ihre berechtigten Sorgen nicht durch das unkritische „Mitlaufen“ mit rechten Volksverhetzern zum Ausdruck zu bringen.“

 

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