Meldeportal der AfD: Was Sie jetzt unternehmen können

Diskriminierung, Hass und Menschenfeindlichkeit haben an unseren Schulen keinen Platz. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was Sie gegen das Meldeportal der AfD-Landtagsfraktion unternehmen können.

Es erstaunt nicht, dass die AfD durch ihr sogenanntes „Portal Neutrale Schule“ die Lehrer*innen im Land Sachsen-Anhalt unter den Generalverdacht stellt, „politisch unzuverlässig“ zu sein. Auch ist niemand überrascht, dass die AfD die Autorität der Pädagog*innen untergräbt, indem sie versucht, einen Keil zwischen Eltern, Schülerschaft und Kollegien zu treiben. Der Hammer der politischen und gesellschaftlichen Spaltung ist das wichtigste Werkzeug der AfD.

Wir Grüne verwahren uns gegen diesen Diffamierungsversuch. Die Lehrerinnen und Lehrer leisten eine ausgezeichnete Arbeit und verdienen Vertrauen und Respekt, statt Nachstellungen und Verdächtigungen. Die AfD beruft sich auf den Beutelsbacher Konsens, wenn sie von „Neutralität“ spricht. Sie hat insofern Recht, als dass Lehrer verpflichtet sind, kontroverse Themen kontrovers zu unterrichten und Schülern nicht ihre Meinung aufzuzwingen. Der Beutelsbacher Konsens ruft aber auch dazu auf, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu verteidigen, für eine pluralistische und freie Gesellschaft einzutreten und sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu wenden. 

Dass die AfD den Beutelsbacher Konsens als Bedrohung auffasst, dass sie zu Denunziation aufruft, und dass sie erneut bewusst spalten will – all das sagt mehr über diese Partei aus als über die Lehrkräfte im Land.

Wir Grüne rufen Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern und Bürger*innen auf, folgende Maßnahmen zu unterstützen:

  1. Zeigen Sie sich selbst an! Bekennen Sie sich im Rahmen einer Selbstbezichtigung zu den Werten des Grundgesetzes und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Zeigen Sie, dass Sie sich nicht einschüchtern lassen!
  2. Melden Sie, was immer Sie stört! Ihre Kinder müssen lateinische Buchstaben lernen? Oder gar arabische Zahlen? Beschweren Sie sich bei der AfD. Seien Sie kreativ, denn man kann dort fast alles melden. Nur zu, die AfD freut sich über jeden Hinweis!
  3. Schreiben Sie ihrem Abgeordneten! Viele AfD-Abgeordnete haben Direktmandate. Sie vertreten also angeblich die Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlkreises. Fragen Sie diese Abgeordneten, was sie unternehmen wollen, um Lehrer*innen zu stärken und wie sie in ihrer politischen Arbeit Hass und Hetze entgegen treten. Seien Sie hartnäckig. Fordern Sie Antworten!
  4. Wenden Sie sich an ihre Gewerkschaft! Die GEW vertritt die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer im Land. Werden Sie Mitglied. Engagieren sie sich!
  5. Seien Sie kreativ! Es gibt so viele Formen von Protest und Widerstand. Suchen Sie sich Mitstreiter und werden Sie aktiv! Sorgen Sie dafür, dass diese Abgeordneten Ihre Stimme hören!

Ein Beitrag von Britta-Heide Garben (Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt) sowie Ralf Bohlander und Reinhild Hugenroth (Sprecher*innen der Landesfachgruppe Bildung, Kultur und Wissenschaft).