Glühende Landschaften Teil II: Die Kartoffel

Ein Blogbeitrag unserer Landesvorsitzenden Britta-Heide Garben.

HINWEIS: Dieser Blogbeitrag wurde am 31.07.2019 um die Kennzeichnung der verwendeten Zitate und deren Urheber*innen ergänzt. Zum Hintergrund siehe diese Erklärung unserer Landesvorsitzenden Britta-Heide Garben: https://www.gruene-lsa.de/erklaerung-zur-fehlerhaften-zitierweise-und-urheberrechtsverletzungen-in-blogbeitraegen/

Jetzt wird es richtig ernst: Nach der anhaltenden Dürre könnten Pommes Frites künftig wegen der schlechten Kartoffelernte teurer werden. „Die kartoffelverarbeitende Industrie warnte vor Qualitäts- und Versorgungsproblemen bei Kartoffelprodukten.“ (dpa) Ach du liebe Güte, Weizenernte schlecht – egal, ess´ ich eben kein Müsli mehr, Rapsernte schlecht – ach, die positiven Eigenschaften von Rapsöl werden sowieso überbewertet. Aber ein Engpass bei Kartoffeln? Das geht gar nicht. Wenn der Verbraucher sich wegen der anhaltenden Dürre bisher keine Sorgen machte, der Pommes Frites-Engpass ist Drohung genug.

Der Klimawandel auf den eigenen Tellern

Werden Pommes bald unbezahlbar? Das treibt nun den Verbraucher um. Dürfen dann die Bauern und Bäuerinnen überhaupt noch nach staatlichen Hilfen rufen, wenn sie praktisch auf dem Ackergold sitzen? Ernteausfälle von bis zu 70 %, leidende Bauern, lodernde Waldbrände, abgekämpfte Feuerwehrleute, überfüllte Notaufnahmen wegen Kreislaufproblemen. Das alles ist real, es ist kein Fake. Der Sommer 2018 hat seine Unschuld verloren. Die Arme kleben an der Schreibtischunterlage, Ventilatoren werden knapp und die Stadtbäume vertrocknen. Landespolitiker kämpfen um Aufmerksamkeit im Sommerloch mit einer sogenannten „Gießchallenge“. Jeder gießt einen Eimer Wasser an einen darbenden Stadtbaum und fühlt sich gut. Das sind in diesem Sommer alltägliche Probleme. Längst sind extreme Wetterlagen auch politisch. Der Klimawandel ist vor der eigenen Haustür angekommen, denn der Rasen im Garten ist graubraun statt grün. Nun ist der Klimawandel nicht mehr abstrakt, er bedroht uns direkt auf den Feldern, in unseren Gärten und auf unseren Tellern. Spätestens jetzt können wir uns alle vorstellen, welche Kosten auf uns zurollen, wenn wir nicht bald massiv umsteuern. Endlich Energie sparen, weniger und bewusster Fleisch essen und nachhaltige Verkehrsmittel nutzen. Die ernste Lage des Pommes-Frites-Marktes ist erst der Anfang. „Wir brauchen einen neuen Klimarealismus.“ (Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)   Jetzt endlich müssen Grüne und Landwirte eine Allianz eingehen, statt gegeneinander zu kämpfen. Grüne und Landwirte haben mindestens eines gemein: Beide denken in Generationen. Abschließend: Pommes Frites sind sogar vegetarisch, wenn sie in Pflanzenöl frittiert wurden.  #veggieday