In Bewegung bleiben – warum wir weiter bloggen

Ein Blogbeitrag von Susan Sziborra-Seidlitz und Miriam Matz

Susan Sziborra-Seidlitz

Ich habe mich in den letzten Wochen mit der Frage beschäftigt, ob der Blog des Landesvorstandes tatsächlich ein so relevantes Medium ist, ob er nicht tatsächlich einfach abgeschafft werden könnte, ob das nicht alles zu viel Arbeit ist… – auch weil mir diese Fragen von außen gestellt wurden. Ich habe mich entschieden, weiter bloggen zu wollen. Natürlich, weil mein Herz daran hängt. Aber auch weil diese Art des sich-Äußerns viel mit der Art von Politikerin zu tun hat, die ich sein will. Und mit dem Menschen, der ich bin. Und beides hängt zusammen.

Vielleicht ist es naiv, aber ich glaube, dass es heute wichtiger denn je ist, dass sich Politik den Menschen nähert und dass Politik die Menschen an sich heranlässt. Indem ich in diesem Blog offenlege, was mich bewegt und wie es mich bewegt, was mich antreibt und wie meine politische Haltung zustande kommt, lege ich einen Panzer aus Programm und „wir“ ab und lade dazu ein, eigene Bewegung und Bewegtheit wahrzunehmen. 

Das ist ein kleiner Baustein nur in dem, was ich als Politikerin zu tun habe und tun kann. Aber es ist einer, der mir wichtig ist, als der Mensch, der ich bin.

Miriam Matz

Auch ich habe darüber nachgedacht, ob unser Blog wirklich so wichtig ist. Und ich muss sagen: Ja! Nicht aus jeder Meinung muss gleich ein politischer Antrag für einen Parteitag werden. Doch es ist wichtig, dass die Meinung ausgesprochen wird. In dieser schnelllebigen Zeit, in der häufig nur noch die Lauten mit immer neuen sprachlichen Extremen durchdringen, bietet ein Blog die Möglichkeit, sich mit Ruhe, Zeit und Bedachtheit einem Thema zu widmen. Und somit die eigene Meinung ausführlicher als in ein paar Twitter-Zeichen darzulegen. Gerade im Sinne der Meinungsvielfalt halte ich es daher für wichtig, diesen Blog weiterzuführen. Wir können den Diskurs nicht nur den lauten Schnelltwitterern überlassen, sondern müssen auch selbst Denkanstöße geben. Vielleicht können wir damit den einen oder anderen Anstoß an die eher leisere Mehrheit geben, sich selbst zu äußern, selbst aktiv zu werden.  Das bringt uns als politisch Aktive, aber auch als Gesellschaft weiter als uns gegenseitig verkürzte, wüste Botschaften an den Kopf zu knallen. 


Deswegen werden wir zukünftig wieder in wechselnden Abständen, zu Anlässen oder weil uns gerade etwas wichtig ist hier bloggen. Und wir freuen uns über Mitlesende, Sich-Bewegen- Lassende, über Antwortende und Angerührte. Und wir hoffen, das freut euch.