Taxonomie: Atomkraft kann niemals nachhaltig sein

Atomfässer | Foto: Getty Images

Die Taxonomie ist ein EU-weit gültiges System zur Klassifizierung von Finanzprodukten. Sie soll Anleger*innen Orientierung geben und Kapital in den grünen Umbau von Energieproduktion und Wirtschaft lenken. Mit der heutigen Ankündigung durch Kommissarin Mairead McGuinness, nun auch Kernkraft in die Taxonomie-Verordnung aufzunehmen, wird diese eigentlich gute Idee von der EU-Kommission ins Gegenteil verkehrt.

Dazu erklärt Madeleine Linke, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt: „Atomenergie ist hochgradig risikobehaftet. Viele vermeintlich kleinere Vorfälle in jüngster Zeit, aber auch Fukushima und Tschernobyl zeigen, dass Kontaminationen und damit Gesundheits- wie Umweltschäden niemals ausgeschlossen werden können. Atomenergie ist darüber hinaus auch ökonomisch nicht nachhaltig, denn Kosten für Endlagerung, Versicherung und Kontaminationen machen sie hochgradig unrentabel.

Immerhin: Der Atomausstieg ist in Deutschland klar geregelt und terminiert. Ende dieses Jahres gehen die letzten drei Reaktoren vom Netz. Es ist schade und zu bedauern, dass durch die Entscheidung der EU-Kommission nun Milliarden in die veraltete Atomenergie fließen, statt damit wirklich nachhaltig die Erneuerbaren Energien europaweit auszubauen. Die Bundesregierung sollte nun jeden erdenklichen Schritt unternehmen, um gegen diese Entscheidung vorzugehen.“