Land und Kommunen schützen Bevölkerung nicht genug vor Hitze

Die Klimakrise wird dieser Tage für uns alle spürbar. Das Landesumweltamt prognostiziert so auch für Sachsen-Anhalt, dass sowohl die Anzahl und Dauer von Hitzetagen als auch die Temperaturen in den kommenden Jahren noch zunehmen werden. 40° Celsius werden im Zuge der Klimakrise auch in Sachsen-Anhalt erreicht oder gar überschritten werden. Gesundheitlich besonders gefährdet durch Hitzeereignisse sind ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder, Menschen mit körperlichen oder seelischen Einschränkungen sowie chronisch kranke Menschen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt schlagen daher sieben Hitzeschutzmaßnahmen vor, um die Bevölkerung künftig besser zu schützen.

Dazu erklärt die Landesvorsitzende Madeleine Linke: „Hitze- und Dürreperioden haben in den vergangenen Jahren zugenommen und werden künftig leider noch intensiver. Weder das Land noch die Kommunen sind bislang gut gewappnet, um die Bevölkerung vor dieser zunehmenden Hitze zu schützen. Es braucht wirksame Hitzeschutzpläne und einen Tatendrang durch das Land. Ein Fingerzeig von Kommunen auf das Land und andersrum hilft niemandem. Die Landesregierung muss jetzt vorpreschen, damit die Kommunen mitziehen.“

Maßnahmen für einen effizienten Hitzeschutz in Sachsen-Anhalt:

  • Eine zentrale ‚Koordinierungsstelle Hitze‘ für das Land Sachsen-Anhalt, die in einer Gesundheitsbehörde eingerichtet wird;
  • Die Erarbeitung eines landesweiten Hitzeaktionsplanes;
  • Ein Förderprogramm, das Kommunen dazu ermutigen soll, eigene kommunale Hitzeschutzpläne zu erstellen;
  • Entwicklung eines landesweiten Hitzeschutzkonzepts für die Prävention und akute Behandlung bei Hitzeereignissen im Gesundheitsbereich, da Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen besonders gefährdet sind;
  • Aufstellung von Trinkwasserspendern in öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern, Schulen oder Ämtern und im öffentlichen Raum und die Einrichtung und Kennzeichnung sogenannter ‚Cooling Centers‘ (kühlen Räumen wie z. B. in Bibliotheken, Ämtern oder Nachbarschaftsräumlichkeiten);
  • Eine angepasste Stadtplanung muss grüne und blaue Infrastruktur umsetzen, denn Stadtgrün und kühlende Wasserflächen schaffen ein angenehmes, kühleres Mikroklima in unseren überhitzten Städten;
  • Mehr Vorranggebiete für die Trinkwasserversorgung in den Regionalen Entwicklungsplänen und im Landesentwicklungsplan