Dürresommer

HINWEIS

Dieser Blogbeitrag wurde am 31.07.2019 um die Kennzeichnung der verwendeten Zitate und deren Urheber*innen ergänzt. Zum Hintergrund siehe diese Erklärung unserer Landesvorsitzenden Britta-Heide Garben: https://www.gruene-lsa.de/erklaerung-zur-fehlerhaften-zitierweise-und-urheberrechtsverletzungen-in-blogbeitraegen/

Wenig Regen, trockene und staubige Böden: Nicht nur der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt eindringlich vor einer erneuten Dürre 2019, die die des vergangenen Jahres noch übertreffen könnte.

Ein Blogbeitrag von Britta-Heide Garben. (siehe oben)

Auch der Feuerwehrverband forderte schon mehr Mittel und eine bessere Ausstattung der Wehren gegen Waldbrände. In Sachsen-Anhalt wurden im Harz und in der Altmark über Ostern das Abbrennen von Brauchtumsfeuern verboten und die Waldbrandwarnstufe wurde auf 4 gesetzt, in Stendal sogar auf 5. 

„Wir steuern nach aktueller Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes womöglich auf einen weiteren Dürresommer zu. Besonders betroffen sind demnach die östlichen Bundesländer. Selbst wenn es noch viel regnen sollte, bleibt die Bodenfeuchte den Schätzungen zufolge bis in den Sommer hinein unter dem vieljährigen Mittelwert.“ (Udo Busch, DWD-Agrarmeteorologe)

„Die Startbedingungen für die Vegetation sind im Frühjahr 2019 in vielen Gebieten Deutschlands deutlich schlechter als im Vorjahr. Besonders betroffen ist der sowieso schon trockene Osten Deutschlands. Vor allem in Sachsen-Anhalt und Thüringen konnte das extreme Niederschlagsdefizit aus dem Vorjahr in vielen Gegenden noch nicht ausgeglichen werden. Der Bodenwasserspeicher konnte im vergangenen Winter vielerorts nicht aufgefüllt werden.“ (Udo Busch, DWD-Agrarmeteorologe)

„Zur Verdeutlichung der teils dramatischen Zustände sei erklärt, dass in Thüringen die Bodenfeuchte unter Grünland aktuell schon so niedrig wie im Dürresommer 2018 Mitte Juli ist. Selbst wenn das Wetter nun einen eher feuchten Witterungsverlauf nimmt, wird die Bodenfeuchte im Jahr 2019 wohl noch bis in den Sommer hinein unter dem vieljährigen Mittelwert liegen.“ (Udo Busch, DWD-Agrarmeteorologe)

„Zusätzlich könnten in diesem Jahr auch der Wald und tief wurzelnde Pflanzen mit einer womöglich anhaltenden Trockenheit zu kämpfen haben. Die Bodenfeuchte in den tieferen Schichten war im Frühjahr 2018 durch die üppigen Niederschläge im Herbst und Winter 2017 sehr hoch. Aktuell sind diese Speicher laut den Karten des Dürremonitors des UFZ allerdings weit weniger gut gefüllt als im Vorjahr. Das schlägt sich dann eben auch in der aktuellen Waldbrandgefahr nieder.“ (Udo Busch, DWD-Agrarmeteorologe)

Ein erneuter Dürresommer würde diesmal eben aus den genannten Gründen nicht nur die Landwirtschaft erneut hart treffen, sondern auch die Forstwirtschaft. Es gab in den vergangenen Tagen schon erste Meldungen über Wald- und Moorbrände in einigen Regionen in Deutschland. „Angesichts der Trockenheit und der hohen Waldbrandgefahr fordert der Deutsche Feuerwehrverband mehr Löschhubschrauber in Deutschland.“ (dpa) Diese Forderung ist sinnvoll, kuriert aber nur an den Symptomen.

„Der „Wald der Zukunft“ muss vielfältig sein, um möglichen Waldbränden Paroli bieten zu können. Strukturreiche Laubwälder mit verschiedenen Baumarten brennen nicht so schnell und trocknen nicht so stark aus wie reine Nadelwälder. Großflächige Monokulturen werden mittelfristig überall scheitern“ (Naturwissenschaftler Pierre Ibisch von der Eberswalder Hochschule für nachhaltige Entwicklung), in der Forst- sowie in der Landwirtschaft. Eine zweiter Dürresommer ist ein betriebliches Risiko.